10.09.2019

Handyfilm trifft Rock’n’Roll: Smartphone-Video-Dreh an Konzert von Marius Bear

Konzerte sind die grosse Leidenschaft unserer Steffi. Für Marius hat sie die Spiegelreflexkamera gegen das iPhone getauscht. Ein Erfahrungsbericht.

Vor 13 Jahren stand ich zum ersten Mal in einem Fotograben eines Festivals. Seither hat mich die Leidenschaft zur Konzertfotografie voll im Griff. Für Smovie durften Salome und ich das erste Konzert mit dem Smartphone filmen – dank Newcomer Marius Bear.

Die Herausforderungen

Konzerte bergen eine Reihe von Herausforderungen: schwieriges und wechselndes Licht, unwillkürliche und schnelle Bewegungen der Künstler, unberechenbares Publikum. Beim Fotografieren ist man auf lichtstarke Objektive angewiesen, beim Filmen auf ein lichtstarkes Smartphone. Je neuer das Gerät ist, umso besser kann es mit dunklen Situationen umgehen. Das iPhone X kommt bereit sehr gut damit zurecht. Ältere Modelle haben hingegen Mühe und zeigen ein starkes Rauschverhalten.

Mehrere Kameras

Wer Konzerte filmt, sollte mit mehreren Kameras arbeiten. Wir hatten vier Geräte im Einsatz: ein iPhone 7 Plus fix installiert auf der Bühne, ein iPhone 8 auf einem Stativ neben dem Mischpult und zwei bewegte iPhone X. Salome nutzte einen Gimbal von DJI. Ich hatte mein Smartphone hauptsächlich auf den Beastgrip Pro geschnallt und mit einem Objektiv von Canon versehen. Dank der offenen Blende entstanden so Shots, die einer Spiegelreflexkamera sehr nahekommen. Die Schwierigkeit: Durch das Gewicht des Objektivs musste ich alles in Slow Motion filmen. So werden fiese Wackler sauber ausgeglichen.

Der Schnitt

Für das Video zu «My Crown» lieferte uns Marius Bear die Audiodaten. Er verzichtete bewusst auf die Liveaufnahmen. Für den Schnitt war das eine kleine Herausforderung. Das Tempo der Konzertversion war ein anderes als das der Single. Auch Slow Motion zu schneiden, ist für uns keine alltägliche Angelegenheit. Umso erstaunter war ich, wie gut mein iPhone X und iMovie damit zurechtkamen. Dank der Geschwindigkeitsanpassung konnte ich ganz easy zwischen Slow Motion und Neutralgeschwindigkeit switchen.

Look im Gradin

Anschliessend ging es ins Grading: Das Video sollte einen besonderen Look erhalten. Dabei hilft die App LumaFusion. Der Vorteil dort: Erstellte Looks können direkt als Vorlage abgespeichert werden.

Die Learnings

Dank dem Beastgrip mit Objektivaufsatz gelangen uns visuell starke Aufnahmen der Show. Jedoch ist die ganze Konstruktion sehr schwer und dadurch kaum ruckelfrei zu bewegen. Aus diesem Grund waren die Slow Motion-Aufnahmen eine gute Entscheidung. Der Nachteil dabei: Die Datenmenge ist enorm gross, das Smartphone dadurch schnell voll und iMovie teils überfordert. Das mit über drei Minuten lange Video trug zudem dazu bei, dass das Schnittprogramm an seine Grenzen kam. Ansonsten war ich erstaunt, wie einfach die Arbeit mit Slow Motion auf einem simplen Programm wie iMovie funktionierte. Das Einzige Manko ist und bleibt das Bildrauschen. Bei grösseren Shows mit gutem Licht ist es kein Problem, in kleinen Clubs hingegen kann das Smartphone noch nicht mit der Spiegelreflex mithalten. Dafür hat das Gerät andere Vorzüge: die Einfachheit und die Geschwindigkeit. Grosses Plus!

Smartphones iPhone X, iPhone 8 und iPhone 7+
Grip Beastgrip Pro
Aufsatz für Objektive Beastgrip DOF Adapter MK2
Objektiv Canon 50mm f/1.4mm
Gimbal DJI Osmo 2
Kamera Native/FiLMiC Pro
Editing iMovie
Color Grading Luma Fusion

Machs wie Marius Bear: Lerne Smovie und komm an den Workshop!

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