David Blum, AI Artist bei Smart Rebels

Was schiesst uns durch den Kopf, wenn wir an eine Banane denken? Gelb, krumm, Liebling der Affen – das war’s dann wohl, oder? Die Künstliche Intelligenz ihrerseits orientiert sich an über 500 Attributen, die sie direkt in Zusammenhang mit der Südfrucht bringt. Das ist auf der einen Seite beeindruckend, schürt mitunter aber auch Ängste. Genau in diesem Spannungsfeld bewege ich mich in meiner Funktion als Wissensbeschleuniger in Sachen Artificial Intelligence oder eben Künstliche Intelligenz. Was für die einen faszinierend ist, löst bei den anderen totale Ablehnung aus. Wie auch immer: AI und KI sind längst Realität, drum herum dürfte kaum jemand mehr kommen. Schon gar nicht die Kreativbranche.

Natürlich muss nicht jede und jeder die Künstliche Intelligenz in all ihren Facetten verstehen – aber sich grundsätzlich damit auseinandersetzen, das sollte man schon. Mich persönlich haben die Möglichkeiten, die mit den Tools und Generatoren einhergehen, schon von Anbeginn des eigentlichen Booms interessiert. Als Designer und Dozent ist für mich klar, dass der geschäftliche Alltag dank KI verschlankt werden kann. Die Maschine, das System, die Software, sie sind effizient und nehmen uns vor allem repetitive Arbeiten ab, wodurch Raum für Ideen, für Akquisitionen oder die Schaffung neuer Geschäftsmodelle entsteht. Gleichzeitig bin ich mir auch bewusst, dass darunter die eigene Kreativität leiden und die Originalität zum Teil flöten gehen kann. KI nur um der KI Willen nutzen zu wollen macht denn auch keinen Sinn, das ist lediglich Spielerei. Man muss wissen, was man tut. Und der ökonomische Nutzen muss gegeben sein.

In meiner Freizeit repariere ich gerne elektronische Alltagsgegenstände. Von Hand und mit Werkzeugen. Für mich ist auch die Künstliche Intelligenz ein Werkzeug. Zwar ein unglaublich komplexes und in ihrer eigenen Entwicklung wahnsinnig dynamisches – aber letztendlich ist es immer noch der Mensch, der entscheidet, wie er KI einsetzt und mit was er diese füttert. Insofern liegt mir auch viel daran, die ganze Thematik ein bisschen zu entmystifizieren.

Die Auseinandersetzung mit der Materie ist diesbezüglich sicherlich der zweckmässigste Weg. Das gilt mit Blick auf die Technologie, aber auch hinsichtlich all der rechtlichen Fragen, die mit der Nutzung verknüpft sind. Ich bin immer wieder überrascht, wie rasch auch äusserst kritisch eingestellte Kursteilnehmende ihre Ängste abstreifen und stattdessen eine gesunde Neugierde entwickeln bezüglich der Möglichkeiten, die uns KI im Arbeitsalltag bieten kann. Die Banane, sie ist bekanntlich nicht nur gelb und krumm, sie hat auch eine glitschige Schale, auf der man nicht ausrutschen möchte. An dieser Tatsache ändert allerdings auch die Künstliche Intelligenz nichts.